Ein Besuch der Ausstellung mit über 100 und zum Teil großflächigen Exponaten von Gerhard Richter in Riehen (Fondation Beyerler) hat mich erneut veranlasst, über meine bisher praktizierte und für viele Jahre beruflich notwendige Forderung hinsichtlich möglichst detailscharfer Wiedergabe nachzudenken: Was soll ein Bild aussagen? Frauenaugen reagieren hier – jedenfalls nach meiner Erfahrung – ganz anders 🙂 Danke K&MH für den Tipp!
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Bilddaten EOS M – EF-M 11-22mm 4-5.6 IS STM mit transparenter Folie einer Getränkeverpackung unter der Geli – f11mm 1/60 -1/80sec ISO 100 F5.6 und viel Snapseed
Inspiration – hier ohne politische Dimension, aber mit den bekannten gesundheitlich negativen Folgen ca. -1min/Zig
f11mmf22mm
Bilddaten EOS M – EF-M 11-22mm 4-5.6 IS STM mit Folie aus Getränkeverpackung unter der Geli – f11mm 1/80sec ISO 100 F5.6 oben – f22mm 1/100sec f 10 ISO 100 unten und beide mit viel Snapseed
Sonnenuntergänge sind die meist fotografierten Motive. Wir sind bewußt hierhin gegangen, um diesen Moment gegen 21 Uhr zu erleben und festzuhalten. Die bevorzugte Kamera dafür ist die EOS M mit dem EF-M 11-22 STM IS. in Verbindung mit [HDR], wobei drei Aufnahmen in Folge ausgelöst und kameraintern verrechnet werden: BUSY ist die Wartezeit von geschätzten 30 sec., danach geht es weiter mit der nächsten Aufnahme. Sind sich bewegende Personen im Blickwinkel, dann kommt es zu durchaus reizvollen Bewegungsunschärfen, einem Effekt, den man ebenfalls gut nutzen kann. Jedenfalls war es noch nie so einfach 🙂
Auch in Hildesheim besucht der Tourist den Dom, wir waren 2009 hier im Kreuzgang, im Januar 2010 begannen Renovierungsarbeiten, im August 2014 soll der Dom feierlich wiedereröffnet werden:
out of camDxO autoSnapseed tune autoSnapseed manuell
Die EOS 5D begleitete mich schon viele Jahre, besonders gerne setzte ich 2009 das stabilisierte Standardzoom ein. Diese Aufnahme aus dem Kreuzgang stellt gegen 11 Uhr Frühjahrszeit eine grenzwertige Herausforderung für den Sensor dar. In der Nacharbeit habe ich zunächst mit DxO Bildfehler herausgerechnet, dann mit Snapseed tune auto und letztlich al gusto gearbeitet. Kritik?
Bilddaten:
– Kamera: EOS 5D
– Objektiv: EF 4.0 24-105 L IS
– Blende: F4
– Brennweite: f55mm
– Belichtungszeit: 1/250sec
– Empfindlichkeit: [ISO 400]
– Bildbearbeitung: ooc – DxO – Snapseed auto – Snapseed manuel – TOP
In Mainz besucht der Tourist die gotische St. Stefan Hallenkirche mit den Chagall Fenstern, wir waren auch im Kreuzgang:
out of cammit DxO und ViewPointmit Snapseed finalisiert
Die kleine EOS M begleitet mich nunmehr seit knapp 4T Klicks, besonders gerne setze ich das stabilisierte 11-22mm ein. Diese Aufnahme aus dem Kreuzgang stellt gegen 14 Uhr Sommerzeit eine Herausforderung für den Sensor dar. In der Nacharbeit habe ich zunächst mit DxO Bildfehler herausgerechnet, dann mit ViewPoint weitere Linien parallelisiert und letztlich mit Snapseed al gusto gearbeitet. Kritik?
Bilddaten:
– Kamera: EOS M
– Objektiv: EF-M 11-22 IS STM
– Blende: F7.1
– Brennweite: f11mm
– Belichtungszeit: 1/100sec
– Empfindlichkeit: [ISO 100]
– Bildbearbeitung: DxO – DxO-ViewPoint – Snapseed – TOP
Frage: Ich möchte Fischaugenaufnahmen zu guten Panoramen verrechnen, wie geht das?
Im ersten Teil wurde über die Erstellung von Panoramen mit >normalen< Objektiven berichtet, der Folgebeitrag befasste sich mit Panoramen unter Verwendung eines 8mm Fisheye (Samyang/walimex pro 3.5 8mm FISH EYE CS EOS) am Crop Sensor, jetzt wird die Verrechnung mit dem freien Autostitch Programm Hugin Schritt für Schritt beschrieben:
Einige Tipps zum Vorgehen
1) Die Bilddateien der minimal sechs notwendigen hochformatigen Rundumaufnahmen lassen sich mit Hugin bis hin zu sogenannten Kugelpanoramen verrechnen, hier erstmal die einfacheren 360 Grad Aufnahmen:
Start leere Maske
2) >Bilder hinzufügen< Einstellung >Fischauge kreisförmig< und Brennweite >8mm< und danach Kontrollpunkte erstellen
geladene Bilddateien
3) automatisch erstellte Kontrollpunkte
Hugin`s gefundene Kontrollpunkte
4) >Zusammenfügen< unter >Sphärisch (Equirectangular)< danach >Bildwinkel< und >optimale Größe berechnen< anpassen und >Beschnitt den Bildern anpassen< und final >Zusammenfügen<
korrigieren und zusammenfügen
5) das geschieht in der Zwischenzeit, wobei die kleineren 2MB Bilddateien der alten 300D durchaus Zeitvorteile bieten,
Hugin rechnetErgebnis als Thumbnails
6) mit diesem 4MB Ergebnis
360 Grad outdoor
Bilddaten:
– Kamera: EOS 40D auf Selbstbau mit
– togopod Lisa outdoor ohne Schnellmontageplatte
– Novoflex Panoramateller, darauf
– Traumflieger Makro Flash Kit Montagewinkel daran
– einen noname Montageschlitten
– Objektiv: walimex pro FISH EYE CS EOS 3.5 8mm
– Programm: [M] min. 6 Aufnahmen in Folge für 360 Grad
– Blende: F8-11 variiert nach vorhandenem Licht
– Belichtungszeit: 1/250sec
– Empfindlichkeit: [ISO 400]
– WB: [auto]
– Brennweite: 8mm entspricht 13mm KBÄ
– Entfernung: 3m-unendlich manuell
– Belichtungsmessart: Mehrfeld vorher gemittelte Testaufnahmen
– Bildstil: Natürlich
– Bilderbearbeitung: out of cam – Hugin auto – final TOP
Die Aufnahmen sind vom bzw. in der unmittelbaren Nähe dieses Schiffsanlegers entstanden. Snapseed hat ein wenig beim Begradigen und in den Schatten bzw. der Zeichnung geholfen, was dem iPhone aber nicht anzulasten ist, im Gegenteil: Bei gutem Licht ist das aktuelle iPhone 5s ein wertiger Begleiter!
– Kamera: EOS M
– Objektiv: EF-M 11-22 mm 1:4-5.6 IS STM
– Programm: [auto]
– Blende: F4.5
– Belichtungszeit: 1/60sec
– Empfindlichkeit: [ISO 100]
– Belichtungskorrektur: keine
– Brennweite: 11mm
– Entfernung: zentraler AF
– Belichtungsmessart: Mehrfeld
– Bildstil: Snapshot
– Bildbearbeitung: oben DxO – View Point – Snapseed – PS – unten keine – beide TOP
Diese schlichtweg überbelichtete Aufnahme (oder auch eine bei miesem Wetter respektive ungünstigen Lichtverhältnissen aufgenommene) kann man löschen oder einfach mal in SW umwandeln 🙂
– Kamera: Canon EOS 5D²
– Objektiv: SIGMA 12-24 mm F4,5-5,6 II DG HSM
– Blende: [Av] F8 oder
– Belichtungszeit: 1/350/750sec o/u
– Empfindlichkeit: ISO 100
– Belichtungskorrekturen: -1/2 LW
– Brennweiten KB: 12 mm
– Entfernungen: zentraler AF
– Belichtungsmessart: Integral
– Bildstil: Snapshot
– Bilderbearbeitung: DxO ViewPoint TOP
Beide sicher etwas extremen Aufnahmen habe ich mit 12mm Brennweite Vollformat erstellt und mit DxO pro 8 ELITE automatisch nachentwickelt (Preset Standard), die beiden VP sind danach mit DxO View Point >begradigt<. Es bleibt jedem Betrachter überlassen, welcher Bildeindruck besser gefällt. Als Fan weiter Winkel kann ich mit dem 12mm Eindruck gut leben, zumal ich bei der Komposition der Aufname exakt diesen Bildeindruck im dSLR Sucher hatte. Gerne lese ich dazu Kritiken…
Frage: Ich möchte mit relativ einfachen Mitteln zu guten Panoramen kommen, wie geht das?
Photostitch 8MBHugin 40MBDxO Hugin 8MB
Bilddaten:
– Kamera: EOS M
– Objektiv: EF-M 11-22 mm 1:4-5.6 IS STM
– Programm: [M] 10 Aufnahmen in Folge für 360 Grad
– Blende: F8
– Belichtungszeit: 1 sec
– Empfindlichkeit: [ISO 100]
– Belichtungskorrektur: keine
– Brennweite: 11mm entspricht 18mm KBÄ
– Entfernung: zentraler AF vorher
– Belichtungsmessart: Mehrfeld vorher
– Bildstil: Snapshot
– Bilderbearbeitung: oben PhotoStitch – mittig Hugin – unten erst DxO, danach Hugin – final alle TOP
slowfoto:
360Grad als Panorama sind zunächst eine Herausforderung für das Äquipment und den Fotografen. Je mehr Gerät bedient und zuvor eingestellt werden muss, desto höher kann die Fehlerquote sein:
1) Am einfachsten geht es mit dem Smartfon und einer guten Panorama App, sofern nicht die Foto App diese bereits bietet. Vorteil ist, dass nach den rundum Aufnahmen im Hochformat (!) das Pano im direkt folgenden Rechenprozess erstellt wird und somit zur weiteren Verwendung verfügbar ist. Nachteil ist, jede einzelne Aufnahme wird automatisch ausbelichtet und damit sind die Übergänge oft sichtbarer. Beim aktuellen iPhone5 wird das Pano in der bordeigenen FotoApp nicht mehr mit sich überdeckenden Einzelbildern, sondern wie ein Clip aufgenommen.
2) Mit einer dSLR plus Weitwinkel kann ein Stativ nötig sein, muss aber nicht zwingend: Der Könner arbeitet mit Senkblei (=Lot) am Schnürchen und dies wird vorn am Objektiv angebracht, mit simuliertem Nodalpunkt also und dessen Beachtung in entsprechender Körperdrehung. Allerdings wird das Ergebnis erst im zweiten Schritt am PC fertiggestellt, Fehler in der Aufnahmesession sind somit schwerer auszubügeln.
3) wie 2), aber mit Stativ und Hochformatmontage für die Kamera samt Korrektur der brennweitenbedingten Parallaxe unter Beachtung des Nodalpunktes: Den Panoramakopf zum Selbstbau und viele weitere nützliche Tipps zur Panoramafotografie findet man beim Traumflieger! Alle Aufnahmen werden mit festen Einstellungen bezüglich Belichtungszeit, Blende, Empfindlichkeit und Entfernung im [M]anuellen Programm erstellt, das gilt auch für 2): Identisch ausbelichtete Aufnahmereihen ergeben bessere Übergänge, wenn sie panoramisch miteinander verrechnet sind, geeignete Software rechnet auch Fisheye Aufnahmen zu sogenannten Kugelpanoramen.
4) Grundsätzlich sollte man soviel wie möglich Abstand zu den nähesten Objekten im Bildaufbau halten, je näher die Distanz, desto kritischer wirken sich Fehler in der Parallaxe oder bezüglich des nicht ganz präzise gewählten Nodalpunkt aus. Wiese vorn und kleine Büsche in der Mitte und der Wald im Hintergrund sind deshalb zum Start ein idealerer Bildaufbau als ein kleines Büro 🙂
Für diesen Versuchsaufbau wurde die EOS M mit dem stabilisierten EF-M 11-22 verwendet. Diese recht leichte Kamera-Objektiv Kombination bietet im Hochformat einen Bildwinkel von knapp 70 Grad, mit ca. 10 Aufnahmen ist ein 360 Grad Panorama zu erstellen, wobei die Panoramaplatte (z.B. Novoflex) jeweils um rund 40 Grad weitergedreht wird, um genügend Überlappung für das Stitch Programm zu behalten. Die Einstellungen Blende und Zeit an der Kamera wurden nach Messwerten der hellsten und dunkelsten Partien im Liveview gemittelt, die Entfernung wird einmal fixiert. Als Empfindlichkeit ist der für die jeweilige Situation niedrigste ISO Wert wegen der Rauscharmut zu wählen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Fischaugen Objektiven: Das weitverbreitete Walimex fisheye 3.5 8mm lässt sich mit Canon Anschluss an dem EOS M – EF Adapter an der EOS M verwenden, wenn man zuvor im Menue die Individualfunktion (C.Fn)7 >Ohne Objektiv auslösen< aktiviert, was für jedes beliebige manuelle Objektiv erst die Auslösung ermöglicht! Diese Bilddateien lassen sich mit Hugin (Einstellung Fischauge kreisförmig 8mm) zu sogenannten Kugelpanoramen verrechnen, mehr dazu wegen des Umfangs in einem späteren Beitrag!
Vor dem Stitchen am Rechner können die Bilddateien noch mit Nachentwicklung (z.B. DxO) >verbessert< werden, um ibs. Vignettierungen auszugleichen, bei der Stativverwendung sind deshalb geschlossenere Blendenwerte (>8) auch wegen der größeren Schärfentiefe von Vorteil. Zur berührungsfreien Auslösung verwende ich Canons RC6 Infrarot Fernbedienung oder auch nur die hochempfindliche EOS M Touchscreen Auslösung.
Als Tipp für Anfänger gilt, nicht gleich mit kritischen Lichtverhältnissen wie hier im kleinen Innenraum mit vielen nahen und entfernteren Flächen sowie Gegenständen und mit 360 Grad Rundumpanoramen zu laborieren, sondern zunächst 2 oder 3 Hochformataufnahmen in der mittel- und hintergründigen Natur zu stitchen und je nach Erfolg sich danach erst weiteren Winkelgraden zu widmen. Gleiches gilt für mittelhohe Gebäude, die aus gutem Abstand von ca. 30 Metern und mit 2-3 querformatigen Aufnahmen bei einem Bildwinkel von 90 Grad und durchaus aus der Hand zu erfassen sind. Auch hier kann eine Nachkorrektur (z.B. View Point) vor dem Stitchen Vorteile erbringen.
Zum Aneinanderrechnen (Stitchen) gibt es viele Programme, Canons Freeware PhotoStitch ist nur eine davon, die sich zwar relativ leicht beherrschen lässt, nachteilig sind aber die bei händischen Aufnahmen bedingt oft vorhandenen Verbiegungen! Ganz wichtig ist, die KBÄ minimale Brennweite von 20mm in den Voreinstellungen einzugeben. Als Freeware für komplexere Panoramen verwende ich gerne Hugin, das im wesentlichen automatisch arbeitet, wobei die ursprünglichen Bilddateien z.B. mit DxO zuvor per Nachentwicklung verbessert sogar erheblich kleinere, aber noch besser aufgelöste Panoramadateien bei gleicher Bildgröße ergeben, siehe dazu den Vergleich in den drei Beispielen oben. Man muss nur viel Zeit planen, wenn man so arbeiten will, und wer mit dem Handy-Panorama glücklich ist, hat dadurch noch ganz andere fotografische Chancen 🙂