Kurtatsch an der Südtiroler Weinstrasse – 1993 und 2023

1993 war unser erstes Etappenziel das Schwarz-Adler Turm Hotel, Kirchgasse 2, I-39040 KURTATSCH www.turmhotel.it mitten im Ort gegenüber der Kirche, einem kleinen und eher verschlafenen Weinort südlich von KALTERN und TRAMIN, etwas erhöht und westseitig über dem Etschtal gelegen: heute 2023 sehen wir die Entwicklung der Gemeinde und dem Umfeld mit ganz anderen Augen 🙂 

Das Haus ist uns seit einem Jahr nach der Eröffnung bekannt. Von Manfred Pomella und seiner Frau Sonja geführt, gehört dieses familiäre Hotel (24 Zimmer von 20-60 qm) für uns zu den best buy Angeboten, weil der Gegenwert für den Einsatz (ab €51/60 ÜF/HP) nicht nur reell, sondern in Hinblick auf die großartige Architektur in dieser Hanglage (Ambiente, Garten, Pool, Tiefgarage) und vor allem liebenswert bezüglich der abendlichen Küche ist, in der sich das Team von Claudio MARCOMIN einmal in der Woche mit Hubert URSCH abwechselt: heute kocht Claudio Marcomin im herrlich und komplett renovierten, direkt gegenüber dem Hotel gelegenen Schwarz Adler Restaurant, www.schwarzadler.it  die hohe Küche haben wir gerne und zweimal genossen!

NB zum Betrachten einzelner Hoch- und Querformat Aufnahmen oder Panoramen in den folgenden Bild Galerien einfach per Doppelklick auswählen! Die Fotos mit langer Brennweite wurden mit der EOS M5 in RAW erstellt und mit DxO PureRAW 3 entwickelt, alle anderen mit den iPhones 11/13.

Tag 1: Abfahrt bei 3°, 310km bis Kurtatsch per Arlbergtunnel (der bald wieder geschlossen wird) und Reschenpass, der Rescia See ist wegen einem Leck abgelassen, gefüllt hat er sich noch nicht, die Kirche ist zu Fuß erreichbar! Wir checken im www.lindenhof.bz der Familie Birgit und Otto Pomella in der FeWo Obstgarten mit dem überwältigenden Talblick ein, die Hauskatze wärmt den Pelz auf der Motorhaube vom Audi, wir kaufen beim Baron Widman und im hiesigen Konsumverein gerne ein und essen zu Abend im www.gasthof-terzer.it – alles uns gut bekannte und vertraute Adressen! Neu für uns ist der www.winepass.it, man kann damit für den Aufenthalt Bergbahnen, sofern geöffnet (die Mendel Bahn war noch geschlossen) und alle öffentlichen Verkehrsmitten und viele Sehenswürdigkeiten während des Aufenthalt kostenfrei oder vergünstigt nutzen. 

Tag 2: wir fahren nach Klughammer, parken auf dem Weg nach Auer und laufen 12km durch das in der Eiszeit entstandene Frühlingstal bis zum großen Montigler See, auf dem Rückweg begleitet uns eine Hündin, als ob wir zusammen gehören. Weitere Gäste sind mittlerweile angekommen, in den Lindenhof Gärten wird fleißig an den Bäumen und Weinstöcken zum Veredeln geschnitten. Zum Abendessen um 19Uhr im Schwarz Adler, Claudio Marcomin kocht jetzt hier, früher gegenüber im Turmhotel: wir sind ganz angetan von der Renovierung, historisch erhalten mit modernem Look, viele (Haus?) Gäste sind schon da, Sonja Pomella erkennt uns sofort: ein super Ecktisch, wir bestellen sous vide Carpaccio vom Kalb, Risotto mit Spargel und Lammkotelett, Tonno vom Grill auf Wok Gemüse, dazu 2019 Chardonnay Crivelli Riserva von Peter Zemmer, wir beschließen einen zweiten Abend.

Tag 3: 8° meist bewölkt, wir fahren um 10 nach Salurn, parken schon am Bahnhof und laufen hinüber zum Josefi Markt, das Centro ist prallvoll mit Ständen, sprich Klein- und Laster mit riesigen Klapp Markisen, unzähligen Angeboten von Un-+nützlichem, essbarem und Qualität! Wir kaufen LBM und Obst samt gelben Ranunkeln für zuhause, fahren über Kurtinig nach Kurtatsch und laufen am Nachmittag 14km über den Hochweg nach Tramin zu www.elenawalch.com mit der wunderschönen Garten Vinothek und über den tiefer gelegenen Weinweg wieder zurück.

Tag 4: gegen Mittag laufen wir den steilen und wunderschönen Weinlehrpfad über Enticlar nach Magreid, mit vielen weiten Ausblicken und Informationen zum Weinbau wie gestern von Tramin aus auch, kommen am frühen Nachmittag zum paradeis-aloislageder.eu, er hat 1990 das klerikale Anwesen anstelle eines Investors gekauft und modernisiert, es beherbergt Wohnungen für alle Angestellten mit einer großen Mensa, gegenüber im Paradeis die Vinothek mit Restaurant, wir sitzen im Hof und genießen Wein, auch einen 2012er Gewürztraminer, dazu marinierten Saibling, Wirsing Ravioli und Sellerie mit Grünkohl! Zurück am eindrucksvollen Friedhof entlang zur www.kellerei-kurtatsch.it: Curtis scheint uns best buy, danach geht es lange bergauf nach Hause!

Tag 5: 7° Otto Pomella baggert die großen Haus Gärten, Birgit rupft dabei viele Wurzeln, die Hühner freuen sich aufs Kratzen und Picken.

Wir parken in Tramin auf dem städtischen Platz und laufen die alte Kalterersee Strasse igs. 15km zum teilweise hölzernen Rundweg mit herrlichen Aussichten nicht nur auf den See, auf dem Rückweg gibt es auch eine für uns zu steile Bergstrecke, wir kehren aus Zeitgründen um und laufen identisch dem Hinweg zum Parkplatz.

Tag 6: 9° wir fahren nach Kaltern auf den P1, laufen durch die Altstadt zum kleinen Markt und kaufen LBM.

Zurück fahren wir hoch zum Fennberg, diese Strasse war schon ein tolles Motorraderlebnis, diesmal geht es in Unterfennberg zum See und weiter zu einem mystisch gelegenen Hof, wo der Esel den alten Pflug nur sehr ungern zieht und dabei erstmal äppelt.

Heute kommen wir auf nur 7km, plauschen dafür lange mit unseren Gastgebern: Otto Pomella hat eigenen Merlot im Keller!

Tag 7: 11° viel Dunst, die Sonne tut sich noch schwer, wir legen den weiteren Tag fest: zu Fuß zum Milla Steig, ins Brental bis Tramin, zu Elena Walch für die letzte Runde und über Rungg zurück, auf den Balkon und lesen, und fertig machen für das 2. Menü im Schwarzadler: marinierter Lachs mit grünem Spargel, Crespelle mit Gemüse Füllung, einheimisches Tagliata auf Rauke mit Grill Gemüse und knusprigen Kartoffelspalten, 2020 Soma, Espresso und Mousse, ein Traum…  

Tag 8: 10°, die Nacht war unruhig, Autobahn, Winde und viel Zugverkehr sind der Grund. Trient steht an, wir fahren um 9 zum Bahnhof Magreid und sind mit dem Zug und Ansagen auf Italienisch nach 3 Stationen in Trento, laufen durch die Altstadt, sehen das Castelo de Buonconsiglio, den Domplatz mit dem Palazzo Pretorio, der Kathedrale San Vigilio und den Neptunbrunnen, schauen in viele der kleinen Geschäfte, kaufen Gemüse auf dem Wochenmarkt, essen Risotto auf der Terrasse des typisch italienischen TRE PORTONI neben dem Arco dei Tre Portoni, laufen langsam zum Bahnhof und fahren zurück und kaufen Weine bei www.peterzemmer.com und in der Kantine Kurtatsch ein. 

Tag 9: 10° kurz vor 8 kommt die Sonne! Auf den letzten Metern geht es mit dem Zug von Magreid los, in Bozen ist es noch frisch, wir laufen im Zentrum uns bekannte Wege, kaufen Backwaren von Grandl, kehren bei TOMA ein für Tapas, bestaunen bei www.signorvino.com die riesige Auswahl, im Park die Menschen auch mit mobilen Friseuren, fahren mit dem Zug zurück, trinken naturtrübes www.forst.it Felsenkeller auf der Terzer Terrasse. Otto Pomella lädt uns anschließend in den Keller zu Merlot 2022 wie auch barricado 2021 und zum langen Gespräch ein.

Tag 10: 6° die Sonne ist voll da! Ich hole Wein bei Andreas www.baron-widman.it, wir genießen im Kulturhaus den Knödel Sonntag, die Musik Kapelle Kurtatsch und Tris mit Krautsalat, trinken dazu Sauvignon, klasse, alle Einwohner die laufen können servieren, Fam. Pomella ist auch da, wir nehmen nachher den Höhenweg Tramin und über Rungg zurück, kehren im Hofschank www.pergola.it ein und kommen um 15Uhr vor dem angesagten Regen zurück und fangen an zu packen. Otto P. fragt, ob uns die Knödel geschmeckt hätten (ja super, auch der Krautsalat) und ob uns die Blasmusik auch zu laut war (nein, das war sie nun wirklich nicht 🙂

Tag 11: 3°, Rückfahrt: 7:40 Sonnenaufgang, gegen 8:30 bringe ich das Gepäck runter, wir fahren noch zum Konsum und zu MPREIS (LBM), es hat wenig Verkehr, dafür Schnee ab der Landesgrenze und kommen nach 14Uhr zuhause an, Gepäck hoch, 19° überall, die Sonne scheint. 

Fazit: Igs. waren wir über 105km zu Fuß unterwegs, in Bozen und Trient mit dem Zug, mit dem Audi in Fennberg als bergig längster Strecke, haben uns sehr wohl gefühlt in der hellen und schönen Wohnung, je nach Windrichtung ist das Tal belastet durch Bahn und LKW Verkehr, der März scheint für uns ideal und die Anfahrt mit 310km kurz! Gastronomie, Gebühren und Lebenshaltung sind ggü. D niedriger, die Menschen zudem hilfsbereit und zugänglich! Frau wie Mann fahren mit dem Auto allerdings noch schneller als für uns gewohnt, was ich ibs. in engen Ortschaften kritisch finde. Wir kommen sehr gerne wieder…

PS meine ältesten Erinnerungen an Südtirol datieren aus 1970/71 in Lana und von der Seiser Alm.

(c) slowfoto.de Aufnahmen und Texte