Einstellungen – MINOLTA Rokkor trifft EOS RP mit EF Objektiven
Ein Minolta Rokkor von 1970 an einer SLM in 2020, kann das gut gehen? Diese Kompatibilität habe ich bereits bei Canons erster Spiegellosen EOS M erprobt, die kurze Auflage Bauweise ermöglicht mit dem EOS->MC/MD Adapter (€100), (nicht) nur Minolta Objektive im Crop Format manuell für Aufnahmen zu verwenden, bei optischer Kontrolle über den hinteren live Monitor. Damals recht interessant, weil Canon die M-Objektivserie zum doch späten Start der M-Serie arg vernachlässigt hat, ich habe mich fast ausschließlich der EF und EF-S samt EOSM->EF Adapter bedient, das M 2.0/22 war lange Zeit das einzige, bis Canon sich endlich zum stabilisierten M 11-22 bequemt hat, einem meiner Lieblingsobjektive. Ein Rokkor an der dSLR benötigt den EOS->MC/MD Adapter, es lässt sich aber wie z.B. mit dem EF 12mm Zwischenring nicht mehr auf unendlich scharfstellen 😦

Vorgehen
Voraussetzung für meinen Vergleich sind Vollformat Aufnahmen bei Offenblende, alles andere scheint mir entbehrlich. Festbrennweiten beider Hersteller sind vorhanden (28 35 50 135) und wurden bei Blende (2.8 2.0 1.4), das Rokkor Zoom 3.5 50-135 wurde mit EF 4.5-5.6 55-200 mit jeweils gleicher Blende im Bildstil [Natürlich 75512-1] verglichen!
Test
Mit der Vollformat EOS RP und dem quenox MD-EOS-R Adapter (€34) ist die Nutzung von Minolta MC/MD Rokkor Objektiven auch im KB Bildformat möglich, lohnt die Anschaffung und der Mehraufwand bei der Aufnahme? Frauen sammeln nicht nur >Schuhe<, Männer nicht nur >was einen Stecker hat< :-), wer keinen Bezug zu früheren Ausrüstungen hat, lässt besser die Finger weg, es kostet Geld und Zeit: von Minolta besitze ich noch eine XE-5 SLR (incl. Diafilm) und vier Rokkor Gläser (28/2.8 35/1.7 50/1.4 50-135/3.5 – alle laut Liste von www.artaphot.ch in wertigen Ausführungen), die mich an digitalen Gehäusen jucken wie auch meine uralten EF Gläser speziell, alle sind heute per Adapter und fremde manuell zu nutzen, dafür bietet die EOS RP mehr als meine EOS dSLR: an den Minolta SRT oder XD erfreute CLC als Belichtungsautomatik (Contrast Light Compensation), dazu noch die Offenblende, die den hellen Sucher ermöglichte und trotzdem richtig gemessen hat. Der erste Käfer meiner Eltern hatte auch >nur< ein nicht synchronisiertes Getriebe, Zwischengas und -kuppeln war beim runter/hoch Schalten deshalb nötig.

Einstellungen
Heute hilft beim manuellen Focus die (z.B. blaue) Pixelanzeige auf der gewählten Entfernungsebene, letztlich präziser und schneller als mit der Mattscheibe samt zentralem Schnittbild einer Minolta SRT/XD/XE (!), die voreinstellbare Belichtungsmessung sowieso, der live Bildschirm oder Sucher ermöglicht die Kontrolle. Tipp: ich fotografiere im aktuellen (Fv) Modus, der z.B. die Zeit (Tv) oder/und Blende (Av) fest voreinstellen lässt, die Empfindlichkeit (ISO) kann dazu (auto) passend oder manuell eingestellt werden (bei allen EF/S Objektiven kann wahlweise Tv oder Av wie auch ISO variieren), eine feine Sache in Verbindung mit der visuellen Kontrolle! Alle kameraseitigen Automatiken kann man weiter nutzen, die Objektiv seitigen manuellen Einstellungen von Blende und Entfernung bleiben dabei bestehen.

Bildstil
Ich orientiere mich hier im Vergleich Aufnahme zum Motiv in meinem für natürliche Hautfarben favorisierten Bildstil [Natürlich 7 5 5 1 2 -1] und diesen für alle in diesem Test gezeigten Aufnahmen. Für den augenfälligen Vergleich ist es wichtig, die Aufnahmen stets wechselseitig aufzunehmen, denn die Objektive sind herstellerseitig farblich unterschiedlich ausgelegt, hilfreich ist dabei eine Farbtafel, die bei bewölktem Himmel aufgenommen wird.
Wer Aufnahmen Rokkor mit EF vergleichen will, muss dafür zwingend alle >modernen< Aberrations- und Objektivkorrekturen wie auch Belichtungsoptimierungen unbedingt auf OFF stellen 🙂

Bildeindruck
Der Bildstil ist zwar die Basis, der Bildeindruck kann dennoch variiert werden, wenn man die Sättigung vor oder während der Aufnahme beeinflusst, nicht nur an alten Kameras finden sich Rädchen wie bei der Minolta XE-5, die von -2 bis +2 in ganzen Belichtungseinheiten, noch besser sind 0,5er oder 0,33er Schritte. Bei der EOS RP stelle ich im [FV] die Blende und Zeit je nach Anforderung fix ein und variiere dann mit der ISO, unter Kontrolle per eSucher oder TFT, was idealerweise am iPhone per Fingerwisch geübt werden kann. Sofern der Sensor nachträgliche rauscharme Korrekturen in den Schatten (Tiefen) Bereichen der Bilddateien ermöglicht, ist die gezielte Unterbelichtung mein Weg, denn überbelichtete JPG Partien sind verloren, auch wenn der gepriesene Weg über RAW Dateien mehr verspricht als er hält.
Fazit
Alte manuelle Objektive sind nichts für Anwender, die gerne mit dem Händy oder Vollautomaten und nur Erinnerungen >knipsen< wollen. Für Bildserien mit nachgeführtem AF, Dynamik oder Sport gibt es bessere weil schnellere Alternativen. Wer sich aber die Zeit für ein >slowfoto< nimmt, wird ibs. bei Offenblende mit eher ursprünglichen Fotografien belohnt, zumal die Haptik eines Rokkor einmalig ist, was die Blenden- und Entfernungseinstellung oder das Schiebezoom betrifft, es scheint für die Ewigkeit gebaut.
my10cents
Nach einer Contax mit Lichtschacht und M42 ZEISS Tessar 50mm war die Sucherprisma Minolta SRT 303 mit dem Bajonett ein Segen beim Objektivwechsel: ich habe nur mit Kodachrome 25 Diafilm fotografiert und das Fotolabor bei Vergrößerungen auf Farbtreue geprügelt 🙂 1976 unterwegs dann eine Briefträgertasche mit 2 XD-7 (später XD-1, entstand in Zusammenarbeit mit Leitz) und rund 10 Objektiven geschleppt, Jutta mein Stativ 😦 und nach dem Erscheinen des EF Bajonetts analoge Canon SLR (Bodies) mit vielen Gläsern, mein Favo war das EF F3.5-4.5 f20-35mm, das ist geblieben.
Heute wird in meiner (slow)Fotografie der Bereich von f13 per Zoom (!) bis f52mm KBÄ vom iPhone 11 Pro Max abgedeckt (auch Nachtaufnahmen und Panoramen), darüber bis f300mm KB verwende ich die EOS RP mit EF Objektiven, gerne die lichtstarken Festbrennweiten wie f28 35 50 85 100 135 200mm. Canon hat nach dem FD 1987 das EF (8-polig: EF = electronic focus) Bajonett eingeführt und später noch das fast identische EF-S für den Crop Sensor nachgelegt: EF passen mit Faktor 1,6 an den Crop-Sensor, EF-S nicht an Vollformat Sensoren, mit Ausnahme per R-EF Adapter wie die EF auch an die spiegellose EOS R/RP, dann aber reduziert auf 12MPI! Danach kam 2012 das 9-polige M Bajonett für die erste Spiegellose mit Crop Sensor und 2018 für Vollformat das 12-polige R-Bajonett. Heute würde >ich< als Body nur noch die EOS R/RP/ff erwerben – sofern man sich mit dem eSucher mit seinen vielfältigen Informationen anfreunden kann 🙂 und wie ich zunächst aus Kostengründen die an allen Bajonetten verwendbaren EF Objektiven nutzen! Stehen Bildfolgen mit nachgeführtem AF im Vordergrund, sind schnelle dSLR (auch Crop wie die 7D Mark2) angezeigt.
Daten Nachlese
Rokkor F2.8 f28mm 207g extrem leichtes WW 30cm Nahdistanz
Rokkor F1.8 f35mm 435g schweres WW 30cm Nahdistanz
Rokkor F1.4 f50mm 336g mittelschweres Normalobjektiv 50cm Nahdistanz
Rokkor F3.5 f50-135mm 494g 2,7er Schiebezoom konstante Blende 150cm Nahdistanz
EF F1.8 f28mm 346g mittelschweres WW 25cm Nahdistanz
EF F2 f35mm 209g leichtes WW 25cm Nahdistanz
EF F1.4 f50mm 290g mittelschweres Normalobjektiv 45cm Nahdistanz
EF F1.8 f50mm 150g sehr leichtes Nomalobjektiv 45cm Nahdistanz
EF F1:8 f 85mm 460g schweres Tele 85cm Nahdistanz
EF L F2 f135mm 750g sehr schweres Tele 90cm Nahdistanz
EF L F2.8 f200mm 950g sehr schweres Tele 150cm Nahdistanz
EF F3.5-5.6 f28-200mm leichtes 7,1er Zoom 562g 45cm Nahdistanz
EF F4-5.6 f35-80mm sehr leichtes 2,3er Zoom 212g 38cm Nahdistanz
EF F4.5-5.6 f55-200mm sehr leichtes 3,6er Zoom 349g 150cm Nahdistanz
EF F3.5-5.6 f28-135mm IS 604g mittelschweres 4,8er Zoom ca.50cm Nahdistanz
EOS RP zu Minolta MC Adapter 95g
EOS RP zu EF Adapter 109g
EF zu Minolta MC Adapter 64g
EF-M zu Minolta MC Adapter 90g
EOS RP Body 566g – EOS 6D Body 815g – EOS 5D II 980g
Minolta XE-5 Body 782g
iPhone 11 Pro Max F2.4 f13 + F1.8 f26 + F2.0 f52mm 13-52 KBÄ auch als Zoom 260g
IP11PM – Fast Resize
wird mit Testaufnahmen im Teil 2 fortgesetzt