Kurtatsch an der Südtiroler Weinstrasse – 1993 und 2023

1993 war unser erstes Etappenziel das Schwarz-Adler Turm Hotel, Kirchgasse 2, I-39040 KURTATSCH www.turmhotel.it mitten im Ort gegenüber der Kirche, einem kleinen und eher verschlafenen Weinort südlich von KALTERN und TRAMIN, etwas erhöht und westseitig über dem Etschtal gelegen: heute 2023 sehen wir die Entwicklung der Gemeinde und dem Umfeld mit ganz anderen Augen 🙂 

Das Haus ist uns seit einem Jahr nach der Eröffnung bekannt. Von Manfred Pomella und seiner Frau Sonja geführt, gehört dieses familiäre Hotel (24 Zimmer von 20-60 qm) für uns zu den best buy Angeboten, weil der Gegenwert für den Einsatz (ab €51/60 ÜF/HP) nicht nur reell, sondern in Hinblick auf die großartige Architektur in dieser Hanglage (Ambiente, Garten, Pool, Tiefgarage) und vor allem liebenswert bezüglich der abendlichen Küche ist, in der sich das Team von Claudio MARCOMIN einmal in der Woche mit Hubert URSCH abwechselt: heute kocht Claudio Marcomin im herrlich und komplett renovierten, direkt gegenüber dem Hotel gelegenen Schwarz Adler Restaurant, www.schwarzadler.it  die hohe Küche haben wir gerne und zweimal genossen!

NB zum Betrachten einzelner Hoch- und Querformat Aufnahmen oder Panoramen in den folgenden Bild Galerien einfach per Doppelklick auswählen! Die Fotos mit langer Brennweite wurden mit der EOS M5 in RAW erstellt und mit DxO PureRAW 3 entwickelt, alle anderen mit den iPhones 11/13.

Tag 1: Abfahrt bei 3°, 310km bis Kurtatsch per Arlbergtunnel (der bald wieder geschlossen wird) und Reschenpass, der Rescia See ist wegen einem Leck abgelassen, gefüllt hat er sich noch nicht, die Kirche ist zu Fuß erreichbar! Wir checken im www.lindenhof.bz der Familie Birgit und Otto Pomella in der FeWo Obstgarten mit dem überwältigenden Talblick ein, die Hauskatze wärmt den Pelz auf der Motorhaube vom Audi, wir kaufen beim Baron Widman und im hiesigen Konsumverein gerne ein und essen zu Abend im www.gasthof-terzer.it – alles uns gut bekannte und vertraute Adressen! Neu für uns ist der www.winepass.it, man kann damit für den Aufenthalt Bergbahnen, sofern geöffnet (die Mendel Bahn war noch geschlossen) und alle öffentlichen Verkehrsmitten und viele Sehenswürdigkeiten während des Aufenthalt kostenfrei oder vergünstigt nutzen. 

Tag 2: wir fahren nach Klughammer, parken auf dem Weg nach Auer und laufen 12km durch das in der Eiszeit entstandene Frühlingstal bis zum großen Montigler See, auf dem Rückweg begleitet uns eine Hündin, als ob wir zusammen gehören. Weitere Gäste sind mittlerweile angekommen, in den Lindenhof Gärten wird fleißig an den Bäumen und Weinstöcken zum Veredeln geschnitten. Zum Abendessen um 19Uhr im Schwarz Adler, Claudio Marcomin kocht jetzt hier, früher gegenüber im Turmhotel: wir sind ganz angetan von der Renovierung, historisch erhalten mit modernem Look, viele (Haus?) Gäste sind schon da, Sonja Pomella erkennt uns sofort: ein super Ecktisch, wir bestellen sous vide Carpaccio vom Kalb, Risotto mit Spargel und Lammkotelett, Tonno vom Grill auf Wok Gemüse, dazu 2019 Chardonnay Crivelli Riserva von Peter Zemmer, wir beschließen einen zweiten Abend.

Tag 3: 8° meist bewölkt, wir fahren um 10 nach Salurn, parken schon am Bahnhof und laufen hinüber zum Josefi Markt, das Centro ist prallvoll mit Ständen, sprich Klein- und Laster mit riesigen Klapp Markisen, unzähligen Angeboten von Un-+nützlichem, essbarem und Qualität! Wir kaufen LBM und Obst samt gelben Ranunkeln für zuhause, fahren über Kurtinig nach Kurtatsch und laufen am Nachmittag 14km über den Hochweg nach Tramin zu www.elenawalch.com mit der wunderschönen Garten Vinothek und über den tiefer gelegenen Weinweg wieder zurück.

Tag 4: gegen Mittag laufen wir den steilen und wunderschönen Weinlehrpfad über Enticlar nach Magreid, mit vielen weiten Ausblicken und Informationen zum Weinbau wie gestern von Tramin aus auch, kommen am frühen Nachmittag zum paradeis-aloislageder.eu, er hat 1990 das klerikale Anwesen anstelle eines Investors gekauft und modernisiert, es beherbergt Wohnungen für alle Angestellten mit einer großen Mensa, gegenüber im Paradeis die Vinothek mit Restaurant, wir sitzen im Hof und genießen Wein, auch einen 2012er Gewürztraminer, dazu marinierten Saibling, Wirsing Ravioli und Sellerie mit Grünkohl! Zurück am eindrucksvollen Friedhof entlang zur www.kellerei-kurtatsch.it: Curtis scheint uns best buy, danach geht es lange bergauf nach Hause!

Tag 5: 7° Otto Pomella baggert die großen Haus Gärten, Birgit rupft dabei viele Wurzeln, die Hühner freuen sich aufs Kratzen und Picken.

Wir parken in Tramin auf dem städtischen Platz und laufen die alte Kalterersee Strasse igs. 15km zum teilweise hölzernen Rundweg mit herrlichen Aussichten nicht nur auf den See, auf dem Rückweg gibt es auch eine für uns zu steile Bergstrecke, wir kehren aus Zeitgründen um und laufen identisch dem Hinweg zum Parkplatz.

Tag 6: 9° wir fahren nach Kaltern auf den P1, laufen durch die Altstadt zum kleinen Markt und kaufen LBM.

Zurück fahren wir hoch zum Fennberg, diese Strasse war schon ein tolles Motorraderlebnis, diesmal geht es in Unterfennberg zum See und weiter zu einem mystisch gelegenen Hof, wo der Esel den alten Pflug nur sehr ungern zieht und dabei erstmal äppelt.

Heute kommen wir auf nur 7km, plauschen dafür lange mit unseren Gastgebern: Otto Pomella hat eigenen Merlot im Keller!

Tag 7: 11° viel Dunst, die Sonne tut sich noch schwer, wir legen den weiteren Tag fest: zu Fuß zum Milla Steig, ins Brental bis Tramin, zu Elena Walch für die letzte Runde und über Rungg zurück, auf den Balkon und lesen, und fertig machen für das 2. Menü im Schwarzadler: marinierter Lachs mit grünem Spargel, Crespelle mit Gemüse Füllung, einheimisches Tagliata auf Rauke mit Grill Gemüse und knusprigen Kartoffelspalten, 2020 Soma, Espresso und Mousse, ein Traum…  

Tag 8: 10°, die Nacht war unruhig, Autobahn, Winde und viel Zugverkehr sind der Grund. Trient steht an, wir fahren um 9 zum Bahnhof Magreid und sind mit dem Zug und Ansagen auf Italienisch nach 3 Stationen in Trento, laufen durch die Altstadt, sehen das Castelo de Buonconsiglio, den Domplatz mit dem Palazzo Pretorio, der Kathedrale San Vigilio und den Neptunbrunnen, schauen in viele der kleinen Geschäfte, kaufen Gemüse auf dem Wochenmarkt, essen Risotto auf der Terrasse des typisch italienischen TRE PORTONI neben dem Arco dei Tre Portoni, laufen langsam zum Bahnhof und fahren zurück und kaufen Weine bei www.peterzemmer.com und in der Kantine Kurtatsch ein. 

Tag 9: 10° kurz vor 8 kommt die Sonne! Auf den letzten Metern geht es mit dem Zug von Magreid los, in Bozen ist es noch frisch, wir laufen im Zentrum uns bekannte Wege, kaufen Backwaren von Grandl, kehren bei TOMA ein für Tapas, bestaunen bei www.signorvino.com die riesige Auswahl, im Park die Menschen auch mit mobilen Friseuren, fahren mit dem Zug zurück, trinken naturtrübes www.forst.it Felsenkeller auf der Terzer Terrasse. Otto Pomella lädt uns anschließend in den Keller zu Merlot 2022 wie auch barricado 2021 und zum langen Gespräch ein.

Tag 10: 6° die Sonne ist voll da! Ich hole Wein bei Andreas www.baron-widman.it, wir genießen im Kulturhaus den Knödel Sonntag, die Musik Kapelle Kurtatsch und Tris mit Krautsalat, trinken dazu Sauvignon, klasse, alle Einwohner die laufen können servieren, Fam. Pomella ist auch da, wir nehmen nachher den Höhenweg Tramin und über Rungg zurück, kehren im Hofschank www.pergola.it ein und kommen um 15Uhr vor dem angesagten Regen zurück und fangen an zu packen. Otto P. fragt, ob uns die Knödel geschmeckt hätten (ja super, auch der Krautsalat) und ob uns die Blasmusik auch zu laut war (nein, das war sie nun wirklich nicht 🙂

Tag 11: 3°, Rückfahrt: 7:40 Sonnenaufgang, gegen 8:30 bringe ich das Gepäck runter, wir fahren noch zum Konsum und zu MPREIS (LBM), es hat wenig Verkehr, dafür Schnee ab der Landesgrenze und kommen nach 14Uhr zuhause an, Gepäck hoch, 19° überall, die Sonne scheint. 

Fazit: Igs. waren wir über 105km zu Fuß unterwegs, in Bozen und Trient mit dem Zug, mit dem Audi in Fennberg als bergig längster Strecke, haben uns sehr wohl gefühlt in der hellen und schönen Wohnung, je nach Windrichtung ist das Tal belastet durch Bahn und LKW Verkehr, der März scheint für uns ideal und die Anfahrt mit 310km kurz! Gastronomie, Gebühren und Lebenshaltung sind ggü. D niedriger, die Menschen zudem hilfsbereit und zugänglich! Frau wie Mann fahren mit dem Auto allerdings noch schneller als für uns gewohnt, was ich ibs. in engen Ortschaften kritisch finde. Wir kommen sehr gerne wieder…

PS meine ältesten Erinnerungen an Südtirol datieren aus 1970/71 in Lana und von der Seiser Alm.

(c) slowfoto.de Aufnahmen und Texte

Kurtatsch / Kartitsch 1999 – Gailtal / Lesachtal 2019

1999 Von Kurtatsch nach Kartitsch – Eine kulinarische Alpentour

DHZ Titel 08/09 von 1999 – leider existiert nur noch der Text des Reiseberichtes

Vor fast zehn Jahren (d.h. 1989) war eine etwa einwöchige Alpentour in vier Etappen (Bodensee, Südtirol, Osttirol, Bayern) mit motorradfahrenden zahn+medizinischen Freunden geplant, die sich auch aufgrund der zu unterschiedlichen jeweiligen Terminpläne nie realisieren sollte.

Zwei Wochen in diesem Sommer (1999, damit ein Jahr vor meiner ersten digitalen Kompakten) waren dazu bestimmt, die wesentlichen Teile der ehemaligen Tour, ergänzt durch weitere stille highlights, endlich wahr werden zu lassen. Im Gegensatz zu der damaligen Idee, alle Strecken mit dem Motorrad zu fahren, haben wir die An- und Rückreise per Auto mit Hänger (Golf 4 TDI, ca. 2000 km mit 5,9 l D Verbrauch) bewältigt und auf diese Weise nur die Sahnestücke gemeinsam per Motorrad (BMW R 1100 GS, ca. 1800 km mit 5,5 l Sbf Verbrauch) absolviert.

Wie aus dem Titel ersichtlich, haben wir „nur“ zwei Regionen bevorzugt ausgewählt, befahren und zwischendurch bewandert. Durch viele Aufenthalte aus vergangenen drei Jahrzehnten sind uns beide Gegenden recht gut vertraut. Auch schien uns die Kombination des italienischen Süd- mit dem österreichischen Osttirol trotz oder gerade wegen der massentouristischen Komponente reizvoll, weil es für den Ortskundigen recht einfach ist, neben dem Gewühle stets ein stilles Plätzchen zum Genießen ohne allzuviele Kennzeichen D zu finden:

Unser erstes Etappenziel war deshalb das Schwarz-Adler Turm Hotel, Kirchgasse 2, I-39040 KURTATSCH (0039 0471 8806 T 00 F 01, http://www.TURMHOTEL.IT) mitten in CORTACCIA, einem kleinen und eher verschlafenen Weinort südlich von KALTERN und TRAMIN, etwas erhöht und westseitig über dem Etschtal gelegen.

Das Haus ist uns seit 1993 und damit einem Jahr nach der Eröffnung bekannt. Von Arnold POMELLA, dessen Bruder Manfred und seiner Frau Sonja geführt, gehört dieses familiäre Hotel (24 Zimmer von 20-60 qm) für uns zu den best-buy Angeboten, weil der Gegenwert für den Einsatz (ab €51/60 ÜF/HP) nicht nur reell, sondern in Hinblick auf die großartige Architektur in dieser Hanglage (Ambiente, Garten, Pool, Tiefgarage) und vor allem liebenswert bezüglich der abendlichen Küche ist, in der sich das Team von Claudio MARCOMIN einmal in der Woche mit Hubert URSCH abwechselt. Kennen Sie täglich variierende Frühstücksbufetts?

So wurde unser morgendlich geäußerter Wusch nach >keinem Fleisch< allabendlich mit geänderter Fisch-Gangwahl im jedesmal bemerkenswertem Menue erfüllt. Hausgäste berichteten, daß sie zusammengezählt mittlerweile bereits mehr als 365 Tage…und somit nicht nur einen dicken Ordner der Menuevorschläge gesammelt haben.

Die Weinkarte ist ebenso interessant wie die Generalkarte dieser Gegend, ein Barrique ausgebauter Weißer von TIEFENBRUNNER aus dem benachbarten ENTIKLAR sei deshalb als einziger und damit bewußt unvollständiger Tip erwähnt. Zu fast jeder Frage nicht etwa nur beim Wein hilft Manfred POMELLA mit Rat und Tat.

Zu den südtiroler Ausflügen: Von AUER aus kann man mit der Bahn direkt ins Zetrum von BOZEN gelangen, ein Zeitvorteil, der nebenbei die unverschämten Parkhausgebühren vermeidet. Das historische Gasthaus VÖGELE empfiehlt sich für den Mittagstisch mit Tagesgerichten von 10-15 DM (Weinempfehlung Bianco, eine bemerkenswerte regionale Cuvée aus drei weißen Trauben) und aktueller “junger“ Führung, er kocht gut, sie berät und versorgt routiniert und lieb.

Ein Muß für den stillen Genießer ist die nur etwa zehn Kilometer lange Auffahrt zum FENNBERG direkt von KURTATSCH aus mit einem meditativen Verweilen am gleichnamigen See, unter der Woche ist dort „nichts los“ und damit die Voraussetzung für Erholung hervorragend. Wir haben uns bei den Motorradrouten eher abseits der Touristenströme orientiert, so standen das ULTENTAL mit einer Nebenstrecke nach ST. MORITZ ebenso im Kurs wie das VAL DI TOVEL mit gleichnamigem See bzw. die Gegend um CLES und der LAGO DI SAN GIUSTINA mit Europas höchster Staumauer.

Kurven satt und Landschaft so hoch, daß der Helm die Sicht behindert, bietet die SELLA-Umrundung mit der Anfahrt über AUER, DEUTSCH- und WELSCHNOFEN, einem „Muss“ trotz aller touristischen Belastung wie dieselstinkenden Bussen und Wohnwägen, die aufgrund des Massenachteils die Motorradreisenden nur kurzzeitig „ärgern“. Schließlich wollen oder können wir uns nicht alle so gesundheitsbewußt und ökologisch wie die vielen Fahradfahrer bewegen.

Nach einer Woche haben wir, was selten vorkommt, das Hotelleben ungern hinter uns gelassen, um die zeitliche Unabhängigkeit in einer ruhigen Ferienwohnung in den hochgelegenen kartitschen Alpen (1600 müM) zu genießen. Für die „Übersiedlung“ wurde die Streckenführung über den kaum befahrenen GIAU-PASS von SELVA DI CADORE nach CORTINA und anschließend zum x-tem Male durch das GAILTAL gewählt.

Gerechterweise sollen zwei Hotels in LIENZ als bekannte Alternativen nicht unerwähnt bleiben, einmal direkt im Zentrum die von der Familie ZEHNTNER geführte TRAUBE oder das Hotel am hochgelegenen und stillen TRISTACHERSEE im Süden von AMLACH, der ehemaligen „k.u.k.“ Sommerresidenz, beide Häuser wieder mit vorzüglicher Küche!

Zu den osttiroler Ausflügen: Dir Pustertaler Höhenstrasse lädt zum Verweilen ein, direkt „hinter“ LIENZ beginnt sie oberhalb des Drautals und führt zunächst zum HOCHSTEIN, der einen tollen Ausblick auf das Lienzer Becken bietet, mit dem Bösen Weibele im Nacken! Alle Abzweigungen (Wilferner-, Kristeiner-, Villgraten- und Winkeltal) sind reizvoll und enden in langen Wanderungen. Die alte Holzbrücke in SILLIAN am Ende des Drautals wurde übrigens ebenso wie das ALSFELDer Rathaus von fränkischen Baumeistern gerähmt.

Ein Schmankerl ist die Nockalmstrasse in den Gurktaler Alpen, nördlich von BAD KLEINKIRCHHEIM. Bietet die Auffahrt mit 23% zur TURACHER HÖHE Europas intensivste Steigungsstrecke (merkt man als Motorradfahrer eigentlich nur bergab), so kann die Nockalmstrasse vor allem landschaftlich überzeugen, sechs Stationen informieren über Flora, Fauna und menschliche Besiedlung.

Von HERMAGOR und über den Nassfeldpaß oder P.so di Pramollo gelangt man nach PONTEBBA, von dort aus in das gottverlassene, naturschöne Val d`Aupa. Zurück geht es über den Plöckenpaß, den Gailbergsattel oder das Gitschtal zum Weißensee, Österreichs höchstgelegenem Badesee auf 930 müM. Nach einer Fahrt über die Windische Höhe fanden wir in ARNOLDSTEIN das Hinweisschild Apotheke – Zahnärztin – Zahnarzt (siehe ganz oben), ein Zeichen für den ebenso unverkrampfter Umgang mit dem Gesundheitswesen wie der mit den Grenzübergängen, dank Schengener Abkommen erkennt man nur noch an der Speisekarte, in welcher Währung man (wahrscheinlich) bezahlen wird.

NB: Außer dem DHZ Titelbild (s.o.) existieren keine analogen Aufnahmen mehr von dieser Reise. Das hat sich mit der digitalen Fotografie grundlegend geändert.

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2019 – 20 Jahre später – Lesachtal

es gibt nur ein Ziel…

Tage im Almwellness-Resort Tuffbad ****S und Wandern im Lesachtal

Kurzaufenthalt und vom Bodensee nur knapp 400km entfernt: wir sind mit Pickerl (€9,20) über die Bregenzer Autobahn und durch den Arlbergtunnel (€10) gefahren, vor Innsbruck auf die schöne Bergstrecke L182 (alte Brenner Strasse) bis zum riesigen Brenner Outlet mit interessanten und lohnenden Angeboten, haben gerne auf dem ersten Stock im

Cappuccino muss sein, sonst wird der Einkauf kein Erlebnis

TESTA ROSSA besten Espresso und Cappuccino genossen, sind danach die SS12 weiter über Sterzing bis Franzensfeste, dann die SS49 über Bruneck und Toblach weiter zur 100 nach Sillian, dort auf die 111 in das Gailtal gefahren, wo wir die vielen Windbrüche und den mächtigen Geröll Abgang mit der vom Unwetter im Herbst 2018 zerstörten Strasse bei Maria Luggau gesehen haben,

Abriss der 111 am steilen Hang 

weiter dann einspurige Umleitung (Forstwege) und ab Sankt Lorenzen den geteerten Waldweg die letzten 3km hinauf zum 1. Almwellness-Hotel Tuffbad (Ankunft ca. 16Uhr),

das TUFFBAD, fast ein Dorf

mit neuer Rezeption (u.v.a.m.) und großem DZ im Haupthaus, fast eine Mini Suite hin zur Westseite mit tollem Ausblick:

von unserem Balkon aus der morgendliche Blick

Am Nachmittag gibt es hausgebackene Kuchen oder Salatbüffet (Morende, die traditionelle Labung :-), ab 18:30 das 5-gängige Abendessen (die Auswahl ist hinab bis zu 1.000cal möglich 🙂 für uns mit Wolfsbarsch und Graf Hardegg Viognier, danach ein Ausklang auf der schönen Terrasse…

den neuen roof pool mit tollem Ausblick und chlorfreiem Quellwasser (!!!)
hatte Daniel Craig während des achtwöchigen Drehs von Spectre noch nicht genossen 😦
Abendmenü Tischdeko
kleiner Vorspeisenteller vom Büffet 🙂

Unser tägliches Programm verlief nach Plan: nach dem morgendlichen Schwimmen erfreute das opulente Frühstück, dann z.B. ein später Aufstieg bis vor die Wieseralm,

Wegweiser
Silbergestein
schon schön hier
die Natur muss jetzt viel heilen

für die Samalm war es mittlerweile zu heiß, zurück ging es über die kleine TUFFBAD Hausrunde,

das Tuffbad Hotel von der Hausrunde aus 

dann wieder Schwimmen im nagelneuen Roof Pool und ein köstliches Abendessen, als HP unbedingt empfehlenswert, mit Wildschwein Saltimbocca resp. Kartoffel Pilz Pfanne, dazu Elena Walch Pinot Grigio und lange auf der Terrasse draußen, an einem der wärmsten Abende, mit Musik vom Harmonium (Bürgermeister) und einer Harfe als Begleitinstrument, ähnlich dem Hackbrett (Lehrer) und einem Gespräch über die Musik und das Wetter bzw. dessen regionale Auswirkungen (es ist schon zu spät).

Wir sind auch nach Maria Luggau gefahren, haben dort Kloster und Kirche besucht, danach den Mühlenweg hinaufgestiegen, mit ehemals 196, heute 5 noch funktionsfähigen kleine Mühlen (alle 5 Aufnahmen mit dem iPhone6+),

vor dem Museum
die kleinste Mäusemühle
der Mühlenweg
Mühlrad betriebener Lastenaufzug

mit netter Guide (3 Monate Semesterferien mit ehrenamtlicher Tätigkeit für die Besucher), bei deftigem Regen staubfrei zurück, nachmittags den Hausweg diesmal gegen den Uhrzeigersinn, wieder ein Bad oben auf dem Dach, abends Buffet mit tollen Vorspeisen, riesiger Dorade oder T-Bone Steak und dem (vor!)letzten Viognier, zum Abschluss in der Bar: gezapftes leckeres Weizen und naturtrübes Zwickel aus der Lienzer Brauerei…

Wir fahren nach Obergail (62 Einwohner, Prozession, Tuffbad hat 5 Einwohner 🙂

rund um das Dorfkirchlein

und laufen zur Steckenalm, Buttermilch genießen

die ibs. mittags beliebte Steckenalm
mit dem Blick ins Lesachtal

und zurück ins Hotel zum gemeinsamen Brotbacken mit traditionellem Sauerteig:

alles über Sauerteig
der Brotstempel ist wichtig
glückliche Teilnehmer weil tolle Ergebnisse

und die liebe Mitarbeiterin brät morgens diese Eier:

ohne weitere Worte: Vollkornbrot, Kochschinken, Hauswurst und 2 Spiegeleier

Die heutige Mordende hingegen ist keine Gefahr für das Körpergewicht:

guten Appetit zur

Dorade kalt von gestern als Intermezzo! Das Abendessen ist wieder eine Pracht, Butt und Sauvignon von Elena Walch, ein irres Sorbet zuvor mit 9.cielo als Prosecco, alles einfach nur lecker und riesig, ein Pregler (Apfel Birne Aprikose) anstelle der Suppe war irre. Als Finale noch ein Glas Chardonnay an der Bar, denn genießen können wir beide…

Früh Aufstehen weil ab 8:30 Heimfahrt, bei stockendem Verkehr von Bruneck bis Brixen, dafür nur 6,9l/100km als bisherigem Minimalverbrauch bei 80/120 Landstrasse/Autobahn und Ankunft in Wasserburg am Bodensee gegen 17Uhr.

Was wir nicht in dem geforderten Maße getan haben, ist Wandern im naturbelassensten Tal Europas von Obertillach bis Kötschach-Mauthen, dafür sind wir morgens einfach zu spät weg und zu stark in die mittägliche Hitze gekommen und haben zudem viel zu gut und zu viel geschlemmt (Alpin Kulinarik), das allerdings auf sehr hohem Niveau und eindeutigen Bezug zu regionalen Qualitäten. 

Lesach als Name kommt aus dem Slowenischen (Les = Wald), von den ehemals dünn besiedelten oberen Waldgebieten, Tuff vom Gestein der (anerkannten Heil-) Quellen.

Quelle Lesachtal Sommer Freizeitkarte vom Tourismusverband in Liesing

Fazit  

www.almwellness.com auch last minute

www.lesachtal.com  www.slowfood-travel

+ das Haus ist superior, sehr gut durchdacht, sehr gut geführt, die Chefin ist früh die erste in der Rezeption (und putzt auch mal die großen Fenster :-), der Ehemann betreut aufmerksam die Gäste, der Service ist ausnehmend und unaufdringlich freundlich, die Stimmung untereinander sehr sozial (2 Freitage die Woche), viele Mitarbeiter sind schon lange da und wollen bleiben. Top Sauberkeit überall, gepflegte Einrichtung-en, vieles wirkt neuwertig, man grüßt und beachtet den Anderen, bietet eine 1.Klasse Küche mit vielen regionalen Produkten (d.h. Kontrolle der Qualitäten), feine regionale Weine (u.M.n. oft Faktor 2 ggü. Einzelkauf, zudem kostenfreies Quellwasser in Karaffen auch für die Zimmer), die SPA Angebote sind phänomenal, ibs. der neue Roof Pool, aber genauso das >alte< Schwimmbad im Keller samt den Schwitzgelegenheiten mit Whirlpool, das Wasser ist aus der Quelle und damit chlorfrei, für mich also ideal weil ohne Hautreizung! Idealer Ausgangspunkt für sowohl Wanderungen ab Hotel als auch kurze Ausflüge mit dem PKW und Berg- und Waldwege in der Umgebung. Wer >nur< chillen mag, kommt halt auf eine der vielen Liegen 🙂 und schwitzt in einer der vielen Saunen…

– Lüftung hörbar (was sonst), Parken von Fremdgästen im Schatten, wo Hausgäste parken sollen (P1-3), Haus WLAN kryptisch (besser meiden), A1 E gerade noch okay für WA, Bücher lohnen 🙂

iPhone 7+ / iPhone 6+  Maria Luggau Mühlenweg  keine Filter  Fast Resize 

(c) slowfoto.de