FAQs Sensoren und Werte 2016

Sensoren sind mit den gekoppelten Prozessoren die elektronischen Herzstücke der digitalen Kameras. Mit dieser sehr persönlichen Zusammenstellung einiger Messwerte aus dem Kameravergleich vom Traumflieger Stefan Gross möchte ich den Fortschritt zunächst ohne weitere Wertung darstellen:

Kamera ISO 100-3200 Auflösung Dynamik Gesamt
EOS 5D 70 81 30 69
EOS 5D MKII 87 98 30 83
EOS 5D MKIII 96 97 30 87
EOS 5D s 60 152 40 98
EOS 5D sR 60 156 40 100
EOS 6D 99 90 45 87
EOS 7D 52 78 30 60
EOS 7D MKII 65 83 45 70
EOS M 58 81 25 63
EOS M3 53 93 45 70
SONY A7 70 97 85 85
SONY A7 MKII 70 97 85 84
SONY A7 R 62 120 82 91
SONY A7 R II 71 131 87 100
SONY A7 S 109 70 87 88

Die Auflösung, vor kurzer Zeit noch fälschlicherweise Bildqualität anstelle Bildgröße genannt, scheint zunächst die größte Veränderung darzustellen, sie hat sich von den 12 MPI der ersten Canon Vollformat dSLR EOS 5 hin zu 50 MPI verändert, die erste Canon Crop Format EOS 300D hatte 6 MPI, die aktuelle EOS 7D II verfügt über 20 MPI, die EOS M3 sogar über 24 MPI wie die vollformatige Sony A7 auch. Interessanterweise bewertet TF Sonys 42 MPI Sensor der A7 MKII mit 97% in der Auflösung wie die 21 resp. 22 MPI Sensoren der Canon EOS 5D MKII und III auch. Ich interpretiere das mal so, dass ein Vollformat Anwender damit zufrieden sein kann, es sei denn es bestehen besondere Anforderungen an die Bildgröße.

Anders die Dynamik, hier liegen alle fünf Sony Vollformate im Bereich 82 bis 87, also weit über den EOS 5D außer Ds und DsR mit 40 und 6D sowie M3 mit 45, damit allerdings deutlich unterhalb resp. bei der Hälfte des Sony Wertes.

Beim geringen Bildrauschen hat die Sony A7 S mit 109 die Nase weit vorn, gefolgt von der Canon 6D mit 99 sowie der Canon 5D III mit 96 und 7DII mit 65 und den neuen 5Ds DsR mit nur 60!

Soviel zu den technischen Vergleichsdaten aus dem ergiebigen Kameravergleich auf der Traumflieger Seite.

Betrachtet man dazu geeignete Aufnahmen out of cam am kalibrierten Bildschirm, so sind die Unterschiede der Aufnahmen aus den unterschiedlichen Bodys augenfällig, aber oft geringer als erwartet. Hatte der 27er Mac aus 2013 noch das 2,5k (2.560 x 1.440) Display, ist es aktuell das Retina 5k (5.120 x 2.880) und beim 21,5er immerhin das Retina 4k (4.096 x 2.304), man sieht diese Entwicklung augenfälliger und Gewinn bringend wie auch beim iPhone 6+ mit einer Auflösung von immerhin fullHD und 401 ppi auf 5,5 Zoll, was schon bei der Aufnahme eine hervorragende Kontrolle gewährleistet, und nicht erst bei der Betrachtung. Die Investition in gutes Ausgabegerät lohnt, auch aktuelle TV Paneele beinhalten 4k!

Bayer Matrix - ein Ausbaumodell?
Bayer Matrix – ein Auslaufmodell?

Wer Robert M. Pirsing kennt (Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten ISBN 3-596-50156-3), weiß um die Unterschiede zwischen technischer (Fertigung) und romantischer Qualität (Güte), hier also gemessener und empfundener Qualität einer fotografischen Aufnahme. Um es ganz salopp auszudrücken, es geht um die glückliche Kombination aus geeignetem Apparat (geringes Rauschen, gute Kontraste und ausreichende Auflösung – in dieser Reihenfolge) und Handling (guter Sucher, präziser AF, leise und weiche Auslösung, relative Schnelligkeit – ebenfalls in dieser Reihenfolge), bei spezieller Nutzung mit den entsprechenden Anforderungen (Sport -> Schnelligkeit) usw.

Wer fotografiert, möchte irgendwann Anerkennung für seine Aufnahmen bekommen. Die ist, egal welcher der angeführten (wenigen) Bodies verwendet worden ist, bei einem guten Bild sicher. Eine schludrig komponierte Aufnahme wird mit einer teureren Kamera nicht besser, was die Aussage betrifft: start at the beginning!

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Einfach bessere Fotos – Teil 6

Tipps für digitale Kompakte und Spiegelreflexkameras

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von digitalen Bridge-, kompakten, spiegellosen und Spiegelreflex-System-kameras

 

Versuch einer persönlichen Wertung nach Zusammenfassung

Besondere Eigenschaften verschiedener Kameratypen wurden in den vorausgegangenen Artikeln bereits erwähnt. In der folgenden, nach den oben genannten Kameratypen geordnete Liste werden die wichtigen Merkmale der aktuellen Kameras summarisch benannt und aus der eigenen Erfahrung bewertet.

 

Kompaktkameras, auch mit Superzoom

kompakte, transportfreundliche Gehäuse, auch mit großem Brennweitenbereich

oft sehr gute Makro-Fähigkeiten im Weitwinkelbereich

starkes Bildrauschen meist bereits ab ISO 400, danach unbrauchbar

große Schärfentiefe auch bei maximaler Blendenöffnung

weniger Einstelloptionen als Bridge- und Systemkameras

Kontrast-AF, damit langsamer als Phasen-AF

manuelle Fokussierung oft nicht möglich oder unpraktisch über Menue (Balken)

Motorzoom (langsamer und unpräziser als manuelles Drehzoom), verbraucht zudem Strom

kein Okularsucher, der aber wegen der Parallaxe im Nahbereich bauartbedingt ungenau ist

Verwendung von Studioblitzen nur über Lichtauslösung möglich

fallende Preise je nach Markteinführung

 

Bridgekameras

relativ kompaktes Gehäuse, mit den dSLR Einstiegsmodellen vergleichbar

Telelastiger Brennweitenbereich, änderbar nur über Vorsatzlinsen

wenig Zubehör

oft sehr gute Makro-Fähigkeiten im Weitwinkelbereich bei kleinen Sensoren

umfangreichere Einstellungen als bei Kompakten

manuelle Fokussierung oft unpraktisch

Verwendung von Studioblitzen nur über Lichtauslösung möglich

Bildrauschen, ISO-Werte, Schärfentiefe, Blendöffnung, Kontrast-AF und Motorzoom mit meist gleichen Nachteilen wie Kompaktkameras, vor allem in Abhängigkeit von der Sensorgröße

 

Systemkameras dSLR

hohe Bildqualität auch bei hohen ISO-Werten, vor allem beim Vollformatsensor

geringe Schärfentiefe bei großer Blendenöffnung (auch für Video)

mittlerweile oft zu umfangreiche Einstelloptionen

Abblenden je nach Objektiv bis mindestens bis f/16 oder sogar f/32 möglich

meist höhere Serienbildgeschwindigkeit als Bridge- und Kompaktkameras

sehr gute Eignung für die Verwendung von Studioblitzen, auch kabellose E-TTL Steuerung der Blitzleistung mehrerer Blitze

als (semi) professionelle Gehäuse groß und schwer, das gilt auch für viele Zoome mit integrierten Bildsabilisator

echte Makrofähigkeiten meist nur mit entsprechenden Objektiven oder speziellem Zubehör

auch hoher Kaufpreis, wenn ein aktuelles Modell mit Objektiv Grundausstattung gewünscht ist

umfassendes Angebot an System- und Fremdobjektiven und Blitzen, unüberschaubares  Zubehörangebot

Besonderheiten neuer spiegelloser Systemkameras

etwas kompaktere Bauweise als Spiegelreflexkameras

Okularsucher elektronisch, nicht optisch, besser ist ein großer Kontrollbildschirm wie bei der VideoCam

Kontrast-AF, damit langsamer als Phasen-AF

derzeit noch geringes Objektivangebot und geringes Zubehörangebot

Adapter für verwandte Systemobjektive meist ohne Übertragung von AF und Blendenautomatik

Besonderheiten aller Spiegelreflexsystemkameras

meist exzellente und schnelle Nachführ-AF-Leistungen und rasante Bildfolgen

optischer Okularsucher durch das Objektiv (TTL), bei Vollformat und semiprofessionellen Gehäusen groß

größer und schwerer als spiegellose Systemkameras (Magnesiumgehäuse)

Videoaufnahmen meist mit deutlich schwächeren AF-Leistungen als spiegellose Systemkameras oder guten VideoCams, dafür exzellente Freistellungen ab C-Sensor unter Zuhilfenahme offener Blenden aller passenden Systemobjektive oder -zoome

Adapter für verwandte Systemobjektive meist ohne Übertragung von AF und Blendenautomatik

wird fortgesetzt…

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